Reine Vertrauenssache

Sex ist Vertrauenssache und Vertrauen ist auch Qualität

Vertrauen ist die Grundlage für alle Körperlichkeiten, von Küssen bis zum Sex. Punkt. Darauf können wir uns sicherlich alle einigen. Aber oftmals geht vergessen, dass Vertrauen dabei nicht nur die zwei (oder mehr?) Sex-Partner betrifft, sondern auch ganz viel drumherum.

Hält das Noname-Kondom? Reagiere ich allergisch auf das billige Gleitgel aus Fernost? Klappt das günstige Discounter-Bett beim nächsten wilden Sex zusammen? Und sind die Wände meiner Wohnung überhaupt dick genug oder bekommt die ganze Nachbarschaft meine erotischen (Miss-)Erfolge mit?

Für viele Dinge auf dieser Liste ist es selbstverständlich, dass wir sie mit einem hohen Qualitätsanspruch auswählen. Ein Bett muss stabil und qualitativ gut sein – man will ja schließlich morgens nicht mit einem üblen Rückenleiden aufwachen. Auch das Haus sollte grundlegenden statischen Anforderungen genügen, wenn man nicht unbedingt in einer Ruine leben will.

Wie verhindert man Sextoy-Qualitätsdisaster?

Für uns als Fachhändler mit jahrelanger Erfahrung im Erotikbereich ist der Alltag genauso geprägt von Vertrauen: Das Vertrauen unserer Kunden in uns, dass wir keinen Schrott verkaufen und für mögliche Rückfragen oder Probleme zur Verfügung stehen, Lösungen finden können (geht übrigens super einfach hier). So weit, so gut – da sind wir glaube ich gut aufgestellt, zumindest sagt mir das der Blick auf unsere Bewertungen.

Wir als Händler wiederum benötigen Vertrauen in unsere Hersteller und den Rest der Produktkette. Denn bis ein Toy bei uns ankommt, ist es schon durch mehrere Stationen gekommen – und zu jeder einzelnen Station brauchen wir Vertrauen. Wenn der Vibrator im wahrsten Sinne des Wortes „im A…“ ist, wird es schnell auch gesundheitlich gefährlich (Grundregel: Alles was vibriert braucht Strom und Strom im Körper ist nicht gut, wenn es sich nicht gerade um Reizstrom-Toys handelt.)

Stellen wir uns mal vor, wir finden das geilste Sextoy aller Zeiten und wollen das so schnell wie möglich an den Mann oder an die Frau bringen. Zunächst reden wir mit dem Hersteller, erkundigen uns über dessen Herkunftsland, Produktionsbedingungen und Ruf in der Industrie. Wenn wir festgestellt haben, dass es sich um ein seriöses Unternehmen mit ordentlichem Qualitätsmanagement handelt, müssen wir noch mal sicherstellen, dass das Produkt nicht nur auf dem Papier spannend und aufregend wirkt, sondern auch im/am Körper. Am besten probieren wir oder einer unserer Mitarbeiter*innen das Produkt daher erst einmal selbst aus. (Ja, es klingt nach ein bisschen nach Klischee, macht aber auch viel Spaß 😉 )

Wenn wir nach unseren Tests sagen: „Jau, dat isses!“ geht es weiter und wir reden mit unseren Importeuren und Großhändlern. Dabei übernehmen diese auch noch einmal eine Qualitätskontrolle, sobald das Toy in Deutschland ankommt: Wurde das richtige geliefert? Ist die Charge in Ordnung? Kommt die Ware aus dem richtigen Land oder verlagert der Hersteller seine Produktion ohne unser Wissen in andere Länder? Alles wichtige Fragen, die wir klären und die auch euch später zu Gute kommen. Wenn der hochwertige Luxusdildo „made in Europe“ schlussendlich aus einem Billiglohnland kommt und nach zwei Mal klappernd kaputt geht… siehe oben mit dem A. und so weiter 😉

Sobald das Produkt dann bei uns im Lager ankommt gibt es einen weiteren Check, optisch und haptisch sofern möglich. Bis es allerdings bei uns ankommt haben sich schon mindestens zwei Zwischenparteien dafür verbürgt, dass das Ding in Ordnung ist. Und da brauchen wir wiederum das erwähnte Vertrauen, dass diese Kolleginnen und Kollegen einen ordentlichen Job machen.

Das letzte Fünkchen Vertrauen brauchen wir dann in den Paketdienstleister, dass er das Päckchen unbeschadet und ordentlich zu euch nach Hause bringt. (Das fällt nicht immer leicht, kennt ihr ja sicher als Empfänger auch *räusper*, aber wir können nun mal nicht alle Pakete selbst ausfahren 😀 )

Vertrauen ist eben auch Arbeit

Du siehst: Wenn unser Dildopaket dann bei dir ankommt ist es eigentlich ein Paket voller Vertrauen. Du kannst dir sicher sein, dass wir alles dafür tun, dass die Produkte sicher, qualitativ hochwertig und getestet sind. Das ganze Vertrauen ist ein ordentliches Stück Arbeit (und sowieso gibt es keine vertrauensvolle Beziehung ohne ein bisschen Arbeit! 😉 ), das kostet natürlich auch ein bisschen Geld.

Natürlich könnten wir es uns auch einfacher machen und einfach ein paar Paletten Dildos aus China importieren und dann für 0,89€ pro Stück verschachern, wie es gelegentlich Mitbewerber machen. Aber ich für meinen Teil möchte nicht nur meiner Ernährung darauf achten, dass ich gutes Essen futtere, sondern auch beim Sex darauf achten, dass nur gesunde und hochwertige Sachen an (und in) meinen Körper gelangen. Und wir gehen mal davon aus, dass das bei euch als Verbraucher auch so ist. Und deswegen der ganze Aufwand – statt Billigschrott für ein paar Euro.

Vertrauen ist das, was ihr daraus macht

So, jetzt haltet ihr das Ding in der Hand und könnt loslegen: Ihr wisst, es ist sicher und kann bedenkenlos eingesetzt werden. Jetzt seid ihr am Zug! Macht, was euch Spaß macht! Aber denkt immer daran vorher Grenzen und Tabus abzuklären, denn wir sind überzeugt, dass Sex nur dann allen Spaß machen kann, wenn alle Beteiligten sich entspannt auf den (oder die) Anderen verlassen können. Ohne Vertrauen keine Entspannung.

Und um das Thema Vertrauen in einer Beziehung und beim Sex geht es dann demnächst in einem weiteren Blogbeitrag. 🙂

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